Herpersdorf und seine lange Tradition im Hopfenanbau


 

Anlässlich unseres Jubiläums haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen und mit Unterstützung der Kuni-Bräu Lauf unser eigenes Bier kreiert. Warum gerade Bier eine große Rolle für den Ort spielt und wie es zu der Idee kam, erklären euch Sebastian Bartels und Roman Wölfel vom Organisationsteam in einem gemeinsamen Gespräch:

 

Welche Verbindung hat Herpersdorf zu Bier und dem Hopfenanbau?

 

Sebastian: "Der Hopfenanbau im Allgemeinen hat bei uns in Herpersdorf eine sehr lange Tradition. Um den Ort herum finden sich viele landwirtschaftliche Flächen, auf denen bereits seit über 100 Jahren Hopfenanbau betrieben wird. Dabei ist unser Dorf noch heute Teil des Hopfenanbaugebietes „Hersbrucker Gebirge“. Der Siegelbezirk Hersbruck mit insgesamt 13 aktiven Hopfenbauern ist dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, der Hallertau vor den Toren Münchens, angegliedert.

Früher hatte nahezu jeder Hof bei uns im Ort eigenen Hopfenanbau betrieben. In Herpersdorf selbst sind heute noch drei Hopfenbauern aktiv, zwei davon im Haupterwerb und einer im Nebenerwerb.

 

Roman (ergänzt): "Die Herpersdorfer Anbaufläche aller Hopfenbauern zusammen genommen beträgt aktuell ca. 80 Hektar. Man sieht also auch daran, wie wichtig dieser Teilbereich der Landwirtschaft heute noch ist. Darüber hinaus gibt es seit über 30 Jahren neben dem ganz konventionellen Hopfenanbau in Herpersdorf sogar Hopfen mit Bioqualität!" 

Hopfenfeld nahe Herpersdorf im Juli
Hopfenfeld nahe Herpersdorf im Juli

  

Was hat sich zu früher geändert und welche Erfahrungen habt ihr mit der Tradition gemacht?

 

Roman: "Heute wird die Ernte ja größtenteils maschinell erledigt. Zu früheren Zeiten hat es aber viele Helfer gebraucht, weil alles von Hand erledigt wurde. Da hat die ganze Familie bei der Ernte mitgeholfen. Die Dolden wurde handverlesen von der Rebe gezupft. Wir selbst haben als Kinder sogar manchmal nach der Schule bei der Hopfenernte mit gearbeitet und den Hopfenbauern geholfen.

 

Hopfenernte um 1950 - Die Dolden werden von Hand gepflückt und sortiert
Hopfenernte um 1950 - Die Dolden werden von Hand gepflückt und sortiert

 

Sebastian: "Ja das stimmt, da wurde jede helfende Hand gebraucht! Ich erinnere mich auch noch sehr gut an den herben, aromatischen Geruch im ganzen Dorf nach getrocknetem Hopfen während der Erntezeit zwischen Ende August und  Anfang Oktober. Bereits ab dem ersten Tag wusste man also genau, dass die Erntezeit begonnen hat. Nach der Schule sind wir so bald wie möglich mit dem Bauern dann raus aufs Hopfenfeld und haben dabei geholfen, die Reben abzuschneiden, durch ein kräftiges Ziehen aus ihrer Verankerung in 7 Metern Höhe zu lösen und die bis zu sechs Kilogramm schweren Reben anschließend auf den Wagen zu platzieren. Nach getaner Arbeit gab es für uns Helfer dann noch eine Brotzeit  - denn Bier durften wir ja zu dem Zeitpunkt leider noch nicht trinken ;-) Wir waren damals übersät mit Kratzern und sind abends oft geschafft ins Bett gefallen. Aber die Hopfenernte war für uns Herpersdorfer immer ein Highlight und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht!

 

Wie entstand dann die Idee, für die 1000-Jahr-Feier ein eigenes Bier zu brauen?

 

Roman: "Der Gedanke dazu kam uns tatsächlich bei einem gemeinsamen Feierabendbier in unserem Organisationsteam. Nachdem wir für unser Jubiläum etwas Besonderes machen und unseren Besuchern eine kleine regionale Spezialität präsentieren wollten, erschien uns ein eigens für die Festlichkeiten gebrautes Bier genau das Richtige zu sein - und damit war die Idee für unser "Herpersdorfer Helles" geboren!"

 

Wie ging es dann weiter?

 

Sebastian: "Voller Motivation, haben wir dann nach einer Brauerei gesucht, die uns bei unserem Vorhaben unterstützen kann. Bei der Kuni-Bräu in Lauf, die eigenes kreierte Saisonbiere z.B. für den Ausschank im Biergarten am Laufer Kunigundenberg brauen, sind wir schließlich fündig geworden. Das Team der "Kuni-Bräu" um Braumeister Willi Wohlfart, Jürgen Eichenmüller und Leon Oechsler war sofort von unserem Konzept und unserer originellen Idee zum 1000-jährigen Jubiläum überzeugt und gewillt, uns dabei zu helfen.

 

Roman: "Nach einer gemeinsamen Besprechung zum weiteren Vorgehen in Willis Hausbrauerei - einen umgebauten Stall in Günthersbühl - konnten wir im Februar 2021  damit beginnen an unserem eigenen Rezept zu tüfteln und haben einen Probesud angesetzt. Es war uns dabei sehr wichtig, dass wir für diesen Sud im Sinne der Tradition auch Herpersdorfer Hopfen verwenden und ein helles, süffiges Vollbier dabei herauskommt, das mit seinem Geschmack nicht nur uns, sondern auch andere begeistert. Wir finden das Ergebnis kann sich sehen (und schmecken lassen)."

 

Die spannende Geschichte wie "Herpersdorfer Hell" entstand, gibt es  auf den folgenden Seiten nachzulesen!

 

Wer zudem Näheres über die überaus leckeren Biere der Kuni-Bräu und den Biergarten Kunigundenberg erfahren möchte, kann sich hier informieren:

 

 -> Braukommune-Kunigundenberg.de

 -> Biergarten-Kunigundenberg.de

 

Herpersdorfer Hell - Unser Bier für's Jubiläum
Herpersdorfer Hell - Unser Bier für's Jubiläum